Energie

Erneuerbare Energien sind die Energieformen der Zukunft. Sie sind im Überfluss vorhanden und müssen nicht erst gefördert oder abgebaut werden, was dazu beiträgt, dass unserem Planeten keine nachhaltigen Schäden zugefügt werden.

Definition – Was sind „Erneuerbare Energien“

Erneuerbare Energien sind Energiequellen, die nicht erschöpfen und somit kontinuierlich genutzt werden können. Im Gegensatz dazu stehen die herkömmlichen Energieträger, die aus endlichen Ressourcen wie Kohle, Erdöl oder Erdgas gewonnen werden. Selbst bei der Kernenergiegewinnung muss Uran abgebaut werden, was auf Dauer zu einem Verbrauch führt.

Erneuerbare Energiequellen

Zu den Eneuerbaren Energien zählen Biomasse, Erdwärme, Sonnen(Solar)energie sowie Wasserkraft und Windenergie.

Bioenergie

Bioenergie wird aus Biomasse gewonnen. Diese kann fest, flüssig oder gasförmig sein. Aus Biomasse können Wärme, Strom und Kraftstoffe hergestellt werden. Dabei werden pflanzliche und tierische Abfälle ebenso genutzt wie nachwachsende Rohstoffe wie Holz. Die Biomasse wird zurzeit vor allem im Bereich der Wärmegewinnung genutzt.

Solarenergie

Sonnenenergie wird zur Produktion von Strom und Wärme genutzt. Photovoltaikanlagen wandeln hierbei das Sonnenlicht in elektrische Energie um. Das gelingt mit Halbleitern wie etwa Silizium.
Solarkollektoren führen Flüssigkeitsleitungen in ihrem Inneren, wodurch die sich darin befindende Flüssigkeit aufgewärmt wird.
Eine weitere Möglichkeit zur Nutzung / Produktion von Sonnenenergie sind solarthermische Kraftwerke. Diese funktionieren ähnlich wie die Kollektoren, nur wird hierbei eine Flüssigkeit erhitzt, die anschließend verdampfen und somit einen Generator antreiben soll.

Wasserkraft

Die Nutzung und Erzeugung der Wasserenergie gehört zu den ältesten der Welt. Durch die Kraft des Wassers wurden schon in der Antike Wassermühlen angetrieben, um beispielsweise Getreide zu mahlen. Zur Stromerzeugung wird die Wasserkraft seit Ende des 19. Jahrhunderts genutzt und ist eine der am häufigsten genutzten Energiequellen.

Windenergie

Ähnlich sieht es bei der Windenergie aus. Auch hier wurde schon vor langer Zeit die Kraft des Windes genutzt, um Mühlen anzutreiben. Heutige Windkraftanlagen erzeugen Strom, der durch das Rotieren der Flügel entsteht.

Erdwärme

Geothermie bezeichnet die Nutzung der Erdwärme zur Energiegewinnung. Das Erdinnere erwärmt die darüber liegenden Erdschichten und Wasseransammlungen. Bohrungen erschließen diese Energiequelle. Mit einer Wärmesonde und einer Wärmepumpe wird diese gewonnene Erdwärme nach oben transportiert und reguliert zusammen mit der jeweiligen Umgebungsluft das Temperaturniveau. In tieferen Bereichen wird der entstehende Wasserdampf zur Stromerzeugung genutzt.

Gezeiten

Ein Gezeitenkraftwerk ist ein Wasserkraftwerk, das die Energie des wechselnden Wasserpegels des Meeres, also des Tidenhubs zwischen Ebbe und Flut zur Produktion von elektrischem Strom nutzt. Durch das fließende Wasser werden Turbinen angetrieben, die dann den Strom erzeugen.

Nachhaltige und zukunftsfähige Energieversorgung

Die Energiewende und die Tatsache, dass die herkömmlichen Energieträger endlich sind, führt zu einer großen Herausforderung. Energie muss eine neue Form der Herstellung und Nutzung erfahren.
Zu den größten Herausforderungen gehören dabei die Förderung der Effizienz. Der Nutzen muss hier deutlich höher sein als der Aufwand, der benötigt wird, um die Energie zu erzeugen. Hier sind auch schon einige Ideen verwirklicht worden wie etwa Niedrigenergiehäuser. Aber es hilft nicht, diese Techniken und Errungenschaften nur zu entwickeln. Vielmehr muss es gelingen, diese in den Alltag zu integrieren und zwar so, dass sie sich jeder leisten kann.

Eine weitere Maßnahme ist den Energieverbrauch zu senken. Dies ist mit großen Einschnitten in den persönlichen Lebensstil verbunden. Wir sind es gewohnt, dass Strom immer und zu jeder Zeit zur Verfügung steht. Der Fernseher ist in der Regel nur im Standby-Modus. Ein völliges Ausschalten ist nur selten der Fall, hilft aber enorm, den Verbrauch einzuschränken. Auch ist es nicht nötig, dass das Haus oder die Wohnung rund um die Uhr mit 23° wohl temperiert ist. Auch hier kann durch eine Anpassung und individuelle Raumtemperierung viel Energie gespart werden. Eine weitere Frage die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist ob man alles mit dem Auto erledigen muss. Kann man nicht auch die 500 Meter zum Bäcker zu Fuß gehen?

Die Nutzung erneuerbarer Energien hilft auch. Diese können dem eigenen Bedarf nach produziert und verwertet werden (Pelletheizung, Solartherme, Photovoltaik). Und darüber hinaus muss die Technik weltweit jedem zur Verfügung stehen. Es bringt nicht viel, wenn in Deutschland alles ökologisch ist, aber andere Staaten weiter auf fossile Brennstoffe setzen und den CO2-Ausstoß weiter voran treiben.

Darüber hinaus muss ein Bewusstsein für diese Tatsachen geschaffen werden. Das fängt schon bei den kleinsten in Kindergarten und Schule an. Viele Schule gehen sogar dahin über, dass sie selbst Strom erzeugen und das dadurch gesparte Geld in Projekte der Schule investieren und auch im Unterricht ganze Themenreihen zu diesem Bereich abhalten.

Das Problem endlicher fossiler und nuklearer Brennstoffe

Die bisherigen Energielieferanten sind fossilen Ursprungs. Sie befinden sich in keinem Kreislauf, so dass sie nicht beliebig angebaut und produziert werden können. Der Abbau geschieht wesentlich schneller als die Erde sie wieder produzieren kann. Aus diesem Grund werden sie einmal zur Neige gehen und aufgebraucht sein. Darüber hinaus entsteht bei ihrer Verbrennung CO2. Und das in einem höheren Maß als die Natur es verarbeiten kann, Daraus resultiert die globale Erderwärmung.

Neben dem CO2 werden aber auch noch Schwefel und Cadmium freigesetzt. Diese führen zu einer erhöhten Anreicherung schädlicher Stoffe in Böden und Gewässern. Ein weiterer Punkt, der aufgrund seiner Problematik sehr kritisch zu betrachten ist, ist der Transport. Fossile Brennstoffe sind nicht überall vorhanden und können daher nur in bestimmten Regionen gefördert werden. Daher ist ein Transport zu anderen Verbrauchern notwendig. Diese Transporte bergen Gefahren. Pipelines können lecken und Öl oder Gas ausströmen lassen, wodurch der Boden belastet wird. Tanker können havarieren und Leck schlagen, so dass das Öl ins Meer fließt und hier verheerende Folgen haben kann. In Erdgas ist zudem Methan enthalten, ein weiteres Treibhausgas, das zur Erderwärmung beiträgt.

Aber auch die „saubere“ Kernenergie birgt ihre Risiken. Neben den Atomunfällen von Tschernobyl und Fukushima, in deren Folge weite Teile radioaktiv verseucht worden sind, Menschen erkrankten, ist auch das für die Gewinnjung notwendige Uranerz nicht unendlich vorhanden und muss auch aus dem Erdinneren gefördert werden.

Was genau ist mit dem Begriff Energiewende gemeint?

Energiewende beschreibt den Übergang von der Nutzung fossiler Brennstoffe und der Kernenergie zu einer nachhaltigen Energieversorgung, die durch erneuerbare Energien erzeugt wird.

Von der Energiewende werden drei Bereiche erfasst. Strom, Wärme und die Mobilität. Aber auch weitere Bereiche sind langfristig von ihr betroffen, denn fossile Stoffe kommen auch bei der Produktion von Medikamenten, Kunststoffen und Dünger zum Einsatz.
Energiewende bedeutet aber auch, dass der Ausbau der Energieproduzenten, Energiespeichern und der Stromnetze sowie eine Steigerung der Effizienz und Energieeinsparungen.

Dänemark ist einer der Staaten, die die Energiewende schon frühzeitig erkannt und umgesetzt haben. Im Jahr 2012 hatte die Windenergie einen Marktanteil von 30 %. Man hat sich hohe Ziele gesteckt! 2050 soll der gesamte Energiebedarf des Landes in allen Bereichen aus erneuerbaren Energien stammen.

Welche Ziele verfolgt der Prozess?

Die Energiewende verfolgt das Ziel, die aus der konventionellen Energiewirtschaft stammenden Probleme im Bereich Ökologie, Soziologie und Gesundheit zu minimieren und Schäden für Mensch und Natur zu vermeiden. Ein weiteres Ziel ist das Aufhalten der globalen Erwärmung, die in erster Linie aufgrund von Treibhausgasen existent ist. Diese Treibhausgasse fallen vor allem bei der Verbrennung der fossilen Stoffe an.

Ressourcen und Umwelt

Die Energiewende muss gelenkt und geleitet werden. Wichtiger Bestandteil ist die Orientierung an der Nachhaltigkeit. Jede Art der Energiegewinnung muss regenerativen Ursprungs sein und darf nicht zu einem Risiko werden.
Die heutige Energieversorgung erfüllt keines dieser Kriterien. Erneuerbare Energien reduzieren erheblich die Produktion von CO2 sowie anderen schädlichen Gasen. Im Vergleich zur Kernenergie bedarf es hier keiner Findung von Endlagern, in denen radioaktiver Abfall gelagert werden kann und muss.
Bei den erneuerbaren Energien ist es vor allem wichtig, dass Schäden für Natur und Umwelt deutlich minimiert und gegebenenfalls auch wieder behoben werden können.

Klimaschutz

Die Nutzung erneuerbarer Energien trägt erheblich zum Klimaschutz bei. Da es hier zu keiner Verbrennung fossiler Brennstoffe kommt, werden deutlich weniger Treibhausgase produziert als bislang. Diese Treibhausgase sind Hauptgrund für den Klimawandel und die globale Erderwärmung.
Erneuerbare Energien zielen auf die Nutzung sauberer Energieträger ab.

Ausbau der erneuerbaren Energien

Der Ausbau der erneuerbaren Energie schreitet stetig voran. Weltweit wurden im Jahr 2017 ca. 417 Terrawattstunden aus erneuerbaren Energien gewonnen und bereitgestellt. Dabei entspricht eine Terrawattstunde einer Milliarde Kilowattstunden. Die Verteilung auf die verschiedenen Sektoren betrug 52 % Strom, 41 % Wärme und 7 % Kraftstoff.
Des Weiteren stieg der Anteil am Bruttostromverbrauch im gleichen Jahr um 4,4 Prozentpunkte von 31,6 % auf 36,0 %. Bei den anderen Sektoren blieb der Anteil in etwa gegenüber dem Vorjahr gleich.
Eine Betrachtung der unterschiedlichen Sektoren zeigt, dass Biomasse vor allem im Bereich der Wärme und des Verkehrs wichtigster Lieferant ist. Hier liegt der Anteil bei fast 90 %. Bei der Stromerzeugung liegen Sonne, Wind und Wasser als Lieferant vorne. Sie haben einen Anteil von 76 % des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien.

Globale Situation

Weltweit hat man das Problem erkannt. Viele Staaten folgen dem Beispiel Dänemarks und Deutschland und gehen von einer konventionellen Energiegewinnung zu einer regenerativen Gewinnung über. Die Konzepte, wie es schließlich erfolgreich umgesetzt werden kann, sind bekannt. Aus technischer Sicht könnte ein Übergang bereits bis 2030 für denkbar sein. Hier sind jedoch auch politische Interessen und praktische Probleme noch zu berücksichtigen. Diese führen dazu, dass man einen Übergang erst bis 2050 für realisierbar hält. Das größte Problem ist aber der politische Wille. Manche Staaten bzw. Staatsoberhäupter verfolgen ihre eigenen Ziele und haben die Dringlichkeit noch nicht erkannt.

Geopolitische Maßnahmen

Auf der ganzen Welt haben sich 144 Staaten eigene Ziele und Vorhaben gesetzt, erneuerbare Energien zu fördern und zu nutzen. In 138 Ländern sind politische Maßnahmen zur Realisierung eingeleitet worden und um den Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung zu erhöhen. In der EU soll der Anteil bis 2020 auf 20 % steigen und gleichzeitig eine Reduzierung um 20 % der Treibhausgase erreicht werden.
Wichtigste Grundlage ist das Klimaschutzabkommen von Paris. Hier haben sich 2015 insgesamt 196 Staaten in einem völkerrechtlich bindenden Vertrag darauf geeinigt, den Klimawandel einzudämmen und dessen Auswirkungen zu minimieren. Man möchte so erreichen, dass die Erderwärmung nicht mehr als 2° über dem Wert der vorindustriellen Zeit, also bis Mitte des 19. Jahrhunderts, liegt.
Das Pariser Klimaabkommen trat am 04.11.2016 in Kraft. Voraussetzung hierfür war, dass dieser Vertrag von 55 Staaten ratifiziert worden ist, die zusammen für 55 % der globalen Treibhausgase verantwortlich sind. Der Vertrag wurde von den beiden größten Produzenten von CO2, nämlich China und den USA, ratifiziert. Russland hat ihn zwar unterschrieben, aber bislang noch nicht ratifiziert.
Die USA haben derweil unter Präsident Trump einen Rückzug aus dem Abkommen angekündigt. Für sie ist das Ziel nicht tragbar.

Vorteile erneuerbarer Energien – Gründe für die Energiewende

Obwohl ihr Anteil in verschiedenen Bereichen nur gering ist, so ist der Beitrag, den die erneuerbaren Energien leisten, nicht zu unterschätzen. In Deutschland konnten 2016 durch die Nutzung erneuerbarer Energien rund 550 Milliarden Kilowattstunden aus fossiler Energie eingespart werden. Dies entspricht einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes von ca. 160 Millionen Tonnen.
Ein weiterer Vorteil ist die sinkende Abhängigkeit. Deutschland ist im Vergleich zu anderen Ländern nicht reich an Bodenschätzen. Erneuerbare Energien vermindern den Bedarf, der importiert werden muss.

Nachteile und Herausforderungen erneuerbarer Energien

Aber es gibt bei erneuerbaren Energien auch Nachteile. Hier waren vor allem die Kosten in der Vergangenheit zu nennen, da der Strompreis für Öko-Strom deutlich höher lag als für konventionellen Strom. Mittlerweile sind aber gerade bei großen Anlagen zur Stromgewinnung die Kosten für die Produktion geringer.
Auch die Anpassung der vorhandenen Stromnetze muss betrachtet werden. Hier fallen zunächst hohe Kosten an, die sich aber auf Dauer rentieren dürften.
Nachteilig wird aber auch die Verfügbarkeit gesehen. Vor allem im Tages- und Jahresverlauf kommt die Problematik auf, dass die Energieträger wie beispielsweise die Sonne, nicht uneingeschränkt zur Verfügung stehen.

Die Rolle der Gesellschaft für die Durchsetzung erneuerbarer Energien

Die Gesellschaft muss die Energiewende wollen. Das scheint sicher zu sein. Aber die Frage, wie es erreicht werden soll, wirft hier immer wieder Fragen auf. Man kann sagen, hier gilt die Devise: die Energiewende muss, aber bitte nicht vor meiner Tür. Hier muss in der Gesellschaft noch das Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass die Ziele nur erreicht werden können, wenn alle sie wollen und auch einmal auf ihre persönlichen Empfindsamkeiten verzichten.

Aber auch hier zeigt sich in den letzten Jahren ein neuer Trend ab. Man möchte mitbestimmen und sucht daher Beratung, Aufklärung und eine gemeinsame Planungsgrundlage. Hauptärgernis ist meist jedoch nicht das Vorhaben, sondern wie manche Betreiber bzw. Verantwortliche an diese Projekte herangehen.

Bewusstsein für Nachhaltigkeit

Ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit schaffen ist hier eine zentrale Schlüsselrolle. Es muss daher schon sehr früh in der Gesellschaft integriert und vermittelt werden. Kinder sind die Erwachsenen der Zukunft. Sie müssen die Ziele und Vorhaben von heute in der Zukunft umsetzen. Daher ist es unerlässlich, hier bereits den Grundstein zu legen und sie in Sachen Nachhaltigkeit zu schulen und zu fördern.
Dies haben auch die Vereinten Nationen erkannt und »Bildung für nachhaltige Entwicklung« (BNE) ins Leben gerufen.

Die Rolle des Einzelnen – Was kann ich tun?

Aber auch jeder Einzelne kann etwas tun. Jeder kann in seinen Entscheidungen den Aspekt der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Die Ziele und Forderungen nach einer nachhaltigen Energieerzeugung und -versorgung können nur auf den passen, der nicht nur an sich denkt, sondern die Folgen seiner Entscheidung auch aus Sicht anderer und zukünftiger Generationen betrachtet. Es fängt bereits im kleinen an.

Studium Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energien sind der Energiezweig der Zukunft. Und hier werden zukünftig Fachleute benötigt. Aus diesem Grund gibt es bereits heute die Möglichkeit, ein Studium in diesem Bereich zu absolvieren.

Das Duale Studium Regenerative Energien gehört zu den ingenieurswissenschaftlichen bzw. technischen Studiengängen. Es bietet gute Kombinationsmöglichkeiten und Fortbildungschancen in verschiedenen Berufen. Diese sind beispielsweise Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik oder Anlagenmechaniker.
Das Duale Studium bietet sogar zwei Abschlüsse, einen technischen Berufsabschluss und einen Bachelor of Engineering. Man ist dann ein praxisbezogener Ingenieur, der auch das Handwerk kennt.

Jobs und Karriere im Feld nachhaltiger Energien

Der Sektor der erneuerbaren Energien ist einer dynamischen und rasanten Entwicklung unterlegen. In den letzten 15 Jahren hat sich der Beschäftigtenanteil um mehr als 100 % erhöht. Der Mangel an Fachkräften ist groß und die Nachfrage steigt weiter. Um diesem Mangel entgegenzutreten, sind neue Ausbildungsberufe und Studiengänge entwickelt worden.
Die Chancen und Perspektiven in diesem Wirtschaftszweig sind sehr gut und werden in Zukunft noch weiter steigen.

Einbindung erneuerbarer Energien

Die erneuerbaren Energien sind der Hauptbestandteil zur langfristigen Reduzierung des CO2-Ausstoßes. In Deutschland soll der Anteil beim Stromverbrauch bis 2020 auf 35 % steigen und bis 2050 sogar auf 80 %. Den größeren Anteil werden hier Sonnen- und Windenergie leisten, da sie über die besseren Ausbaumöglichkeiten verfügen als sie anderen regenerativen Energieträger.

Wandel des Energiesystems

Der Wandel unterliegt mehreren Phasen und erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte hinweg. Zu Beginn stehen Bewusstseinsbildung, Entwicklung von Technologien, Markteinführung und die Kostensenkung. Danach kommen die Punkte Systemintegration und Abschaffung der fossilen Energieträger. Danach folgen die Flexibilisierung und der Ausbau.

Phase 1: Entwicklung
Hier steht die Entwicklung der Technologie im Fokus. Des Weiteren muss die Basis geschaffen und auf dem Markt eingeführt werden. Zudem müssen die entwickelten Modelle weiter entwickelt und die Kosten aufgrund steigender Absatzzahlen reduziert werden. Wenn diese Phase abgeschlossen ist, beträgt der Marktanteil der erneuerbaren Energien ca. 20-25 %.

Phase 2: Systemintegration
Nach der Phase 1 müssen die erneuerbaren Energien in die vorhandenen Systeme integriert werden. Die Folge ist ein Strommix aus erneuerbaren und fossilen Energieträgern. Auch die Schaffung eines intelligenten Stromverbrauchs muss hier realisiert werden. Es findet zudem eine Integration von Wärme- und Verkehrssystem durch Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge statt. Diese Phase endet bei einem erreichten Anteil von etwa 60 %.

Phase 3: Synthetische Brennstoffe
Die Herstellung synthetischer Brennstoffe mittels Wasserelektrolyse wird erst ab einem Anteil von 60-70 % variabler erneuerbarer Energien notwendig. Allerdings kann dieser Zeitpunkt variieren, wenn ein großer Teil des Stroms aus solarthermischen Kraftwerken in Nordafrika importiert wird. Außerdem müssen Stromspeicher geschaffen werden, da nun ein Stromüberschuss erzeugt wird. Möglich sind als Speichermedien Wasserstoff, Methan oder auch Methanol.

Phase 4: Vollständige regenerative Energieversorgung
In der letzten Phase werden all konventionellen Energieträger verdrängt.

Ausbau der Stromnetze

Der Stromverbrauch ist nicht gleichmäßig verteilt. In Industriezonen liegt er deutlich höher als in ländlichen Umgebungen. Die bisherigen Kraftwerke wurden im Einbahnstraßensystem entwickelt. Das bedeutet, der Strom geht vom Kraftwerk zum Verbraucher. Daher wurden die Kraftwerke in Nähe des Kunden errichtet, um kurze Transportwege zu gewährleisten. Durch die Energiewende wird dieses Vorgehen geändert. Windenergie beispielsweise wird vor allem an den Küsten, also im Norden, produziert. Die großen Stromabnehmer, also die Industrie, ist aber südlicher angesiedelt, wie etwa das Ruhrgebiet.
Auch ist davon auszugehen, dass erneuerbare Energien weniger in großen Kraftwerken als mehr im kleineren Bereich vorkommen. Der Strom wird also auf den unteren Ebenen eingespeist. Hier können Verbraucher und Produzent identisch sein. Daher müssen auch die Stromnetze ausgebaut und dieser Entwicklung angepasst werden.

Intelligenter Stromverbrauch

Intelligenter Stromverbrauch zählt zu den weiteren Vorteilen, die die erneuerbaren Energien und die damit notwendigen technischen Änderungen mit sich bringen. Dabei handelt es sich um IT-gesteuerte Stromnetze, die aufgrund ihrer empfangenen Daten in der Lage sind, Leistungsschwankungen innerhalb des Stromnetzes auszugleichen. Durch diese Steuerung sind Stromspitzen kaum noch möglich, da nie zu viel Strom ins Netz eingespeist wird. Und so können Blackouts, also komplette Stromausfälle, verhindert werden.
Diese intelligenten Helfer, auch smart grids genannt, sollen künftig die Stromeinspeisung so lenken, dass zu den Spitzenverbrauchszeiten genügend Energie zur Verfügung steht und in Zeiten eines niedrigeren Verbrauchs, beispielsweise nachts, nicht mehr Strom als notwendig ist durch die Leitungen fließt.

Damit dies gelingt, ist hier zu Lande der Ausbau des Stromnetzes von erheblicher Relevanz und wird Schritt für Schritt voran getrieben. Allerdings kostet dieser Ausbau neben viel Geld auch viel Zeit, so dass sich dieses Vorhaben erst in einigen Jahren bis Jahrzehnten umsetzen und verwirklichen lässt.

Erneuerbare Energien in Deutschland

Deutschland ist Vorreiter und Trendsetter was die erneuerbaren Energien betrifft. 1990 lag der Anteil der erneuerbaren Energien in Deutschland bei gerade einmal 3 %. Diese stammten alleine aus Nutzung der Wasserkraft. 2014 Lag der Anteil bei 24,8 %.
Deutschland ist auf einem grünen Weg. Vor allem die Stromversorgung wird hierzulande immer ökologischer. Bei der Stromerzeugung bzw. beim Stromverbrauch ist in den letzten Jahren ein stetiges Wachstum festgestellt worden. So lag der Anteil im Jahr 2000 noch bei 6 %, im Jahr 2017 betrug er bereits 36 %. Ziel ist es, diesen Anteil bis 2025 sogar noch auf 40 bis 45 % zu erhöhen.

Ausprägung in Deutschland

In Deutschland sind vor allem Sonnen- und Windenergie sehr beliebt und zählen mittlerweile auch zu den wichtigsten Energieträgern. Neben diesen beiden leisten aber auch Biomasse und Wasser ihren Anteil zur Energiegewinnung und zur nachhaltigen Versorgung.

Sonnenenergie nutzt die Sonnenstrahlen. Diese werden in Photovoltaikanlagen sofort in Strom umgewandelt. Verantwortlich hierfür sind Solarzellen. Heutige moderne Solaranlagen zählen zu den günstigsten Technologien, die zur Erzeugung ökologischen Stroms genutzt werden können. Im Jahr 2017 gab es über 1.6 Millionen Photovoltaikanlagen in Deutschland. Diese produzierten etwa 43 Gigawatt und haben somit den zweitgrößten Anteil im Bereich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien inne gehabt.

Windenergie hat eine große Bedeutung wenn es um den Ausbau der erneuerbaren Energien geht. Ihr Anteil an der deutschen Stromerzeugung liegt zurzeit bei 16 %. Der Vorteil ist, dass Windenergie sowohl an Land als auch auf See genutzt bzw. gewonnen werden kann. Die deutschen Windparks auf See haben 2017 eine Leistung 5,407 Megawatt erzeugt. Bis 2030 soll diese Leistung auf 15 Megawatt ansteigen.

Staatlichen Förderungen

Politik und Gesellschaft wollen in Deutschland den Ausbau erneuerbarer Energien. Damit die Energiewende attraktiv für den Verbraucher ist und sich schnellstmöglich umsetzen lässt, hat die Bundesregierung die Förderung der Erneuerbaren-Energie-Technologien beschlossen.
Diese Förderung ist auf dem Stromsektor durch das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) verankert. Hier ist geregelt, dass Ökostrom vorrangig zu behandeln ist und es feste Vergütungssätze gibt, die bei Einspeisung von Strom in das öffentliche Netz fällig werden. Dadurch kann man Investitionen besser planen und sie bieten zudem noch einen finanziellen Anreiz für Wirtschaft und Privatpersonen, wobei die Eigennutzung im Vordergrund stehen sollte.

Für den Wärmesektor findet die Förderung über ein Marktanreizprogramm statt. Dieses Programm unterstützt den Kauf verschiedener erneuerbarer Energien Technologien in finanzieller Weise. Betroffen von dieser Förderung sind Solarthermie, Hackschnitzel- und Holzpelletheizungen. Des weiteren gibt es mittlerweile gesetzliche Vorgaben zur Nutzung erneuerbarer Energien in Neubauten. Weitere Förderungen sind auf Landes- und Kommunalebene möglich.

Aber auch für den Verkehr sind Förderungen möglich. Hier werden vor allem Forschungsprojekte unterstützt, die sich mit neuen Antriebstechniken oder Biokraftstoffen befassen. Man erhofft sich so, in naher Zukunft ganz auf die fossilen Brennstoffe in diesem Bereich verzichten zu können. Darüber hinaus sind auch gesetzliche Regelungen getroffen worden, die beispielsweise einen gewissen Anteil an Biokraftstoffen vorschreiben (Super E10) und so dazu beitragen, einen durch fossile Energieträger bedingten CO2-Ausstoß zu verringern.

Ökostrom Anbieter

  • Die Bürgerwerke
  • Naturstrom
  • EWS Schönau
  • Greenpeace Energy
  • Polarstern
  • LichtBlick
  • Ökostrom+
  • ProEngeno Naturmix Premium
  • Entega
  • MANN Strom
  • Prokon Strom
  • Grünstromwerk
  • BayWa r.e.mix Ökostrom remix
  • BayWa Ökoenergie
  • Solidarstrom Bremen
  • Enspire Grüner Strom
  • Fair Trade Power
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